Rubin Club Weinreise ins Südtirol
Von mediterraner Sonne verwöhnt, von alpiner Landschaft geprägt, von erfahrenen Winzern bereitet und von Weinkennern in der ganzen Welt geschätzt: Wein aus Südtirol. Das Südtirol ist eines der kleinsten Anbaugebiete Italiens. Dank seiner geografischen Lage aber auch eines der facettenreichsten. Hier reifen keine Modeweine, sondern authentische Weine mit eigenständigem Charakter.
Die Abfahrt ins Südtirol ist eher winterlich, doch siehe da, das Vinschgau empfängt uns bereits mit Sonnenschein und, je weiter südlich, auch mit angenehmen Temperaturen. Zum Abendessen steht pünktlich der Kleinbus vor dem Hotel in Bozen und auch alle 20 Rubinen und Rubiner mit Anhang sind bereit. Hungrig und gespannt geht’s aufwärts zur Haselburg.
Die Herren von Haselberg errichteten ihren Sitz am Südosthang Bozens im 12. Jahrhundert. Im Laufe der bewegten Geschichte wechselte die Burg mehrmals die Besitzer. Bis hinauf ins 19. Jahrhundert führte sich der häufige Besitzerwechsel fort, Brände, der Zahn der Zeit und unsachgemässe Umbauten nagten an den alten Gemäuern. In den Jahren 2001 und 2002 wurde die Burg dann endlich behutsam und fachkundig saniert. In Vergessenheit geratene Kellerräume wurden freigelegt, Überbauten aus dem 18. Jahrhundert entfernt und durch den Wiederaufbau des eingestürzten Palastgebäudes erhielt die Burg wieder ihre ursprüngliche dreiflügelige Form zurück. Ein unglaublicher Ausblick auf Bozen, ein tolles Restaurant innerhalb der alten Gemäuer, ein fantastischer Lamarein aus der 3L Jeroboam Flasche, begleitet von einem feinen Nachtessen – der Start ins Weinweekend ist gelungen.
Am «frühen» Freitagmorgen geht’s los zum ersten Degustationstag. Mit dem Bus fahren wir die Kehren hinauf nach Mölten – zur höchstgelegenen Sektkellerei Europas «Arunda». Eine interessante Einführung in die Herstellung von Sekt auf 1200mü.M., abgerundet mit einer Sekt Degustation, was für ein Start in den Tag.
Nach einem kurzen Abstecher an den Kalterer See folgt die 2. Degustation auf dem Landweingut Laimbach. Das Südtiroler Landesweingut, seit 1975 Teil des gleichnamigen land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrums, bearbeitet auf 20 ha in allen Weinbauzonen Südtirols unterschiedlichste Böden und Lagen zwischen 200-750m.ü.M. Besonders eindrücklich ist der Felsenkeller, welcher 1980 aus Platznot in den Mitterberg gesprengt wurde. Neben dem Barrique- und Flaschenkeller wurde ein 300m2 grosser Saal eingerichtet und dient uns als Verkostungsraum der feinen Weine.
Die 3. Degustation findet im nahegelegenen Kaltern im Weingut Peter Sölva statt. Das Weingut Peter Sölva zählt zu den ältesten Weinbaubetrieben in Kaltern. Der Familienbetrieb, wird seit Jahrhunderten vom Vater an den Sohn weitergegeben. Bis 1731 zurück weisen Dokumente nach, dass die Familie in Kaltern ununterbrochen seit 10 Generationen Weinbau betreibt. Das Weingut produziert aufgrund der Lagensituation 60% Rotweine in den eigenen Tallagen um den Kalterer See zwischen 224 – 400 Meter Meereshöhe und 40% Weissweine in den Hanglagen von 400 – 600 Meter Meereshöhe. Der sehr informative Ausflug in die Reben und eine Blinddegustation mit Stefan Sölva geben einen tiefen Einblick in den sehr innovativen und nachhaltigen Weinbau, den die Familie hier betreibt.
Jetzt ist genug mit Degustieren. Wir verschieben ins Spuntloch, dem Restaurant von Florian Kritzinger, im Besitze des Weingutes Sölva. Das Ambiente lässt uns die Geschichte des Weinbauortes Kaltern hautnah erleben. Dort, wo über Jahrhunderte Wein gekeltert und gelagert worden ist, dürfen wir uns heute verwöhnen lassen. Serviert wird ein Wine & Dine aus der Südtiroler Küche, mit Spitzenweinen des Hausherrn.
Nach einer kurzen Nacht fahren wir am Samstagmorgen mit unserem Bus ins nahegelegene Weingut Ansitz Waldgries. Im traditionellen Weinbaubetrieb von Christian Plattner jun. wird seit fast 100 Jahren in der 3. Generation Weinbau betrieben. Nach einem Ausflug über den Weinweg des Ansitzes empfängt uns Christian Plattner sen. und führt uns durch den Hof und die Keller, welche auch immer wieder mit Kunst aus der Feder von Christian jun. gespickt sind. Die Philosophie des Weingutes spürt man in der Degustation der Weine. «Ich mache meine Weine nicht. Meine Weine sollen werden. Meine Arbeit liegt darin, sie auf Ihrem Weg dorthin sanft zu unterstützen.» Christian Plattner
Es folgt die letzte Degustation und nochmals ein Höhepunkt unserer Reise. Wir dürfen das neue und wohl eines der innovativsten Weingüter des Südtirols besuchen. Die einstige Waffenschmiede der Burg Karneid bei Bozen produziert auch heute noch echte Granaten: Weine mit starkem Charakter. Die «Pitzner Brothers» bewirtschaften insgesamt 5 Hektar in verschiedenen Einzellagen. Pitzner, ist somit eine kleine Winery, die nach den Regeln der Natur spielt. Markus und Thomas Puff, haben 2014 den Betrieb von Vater Martin übernommen und machen seitdem Weine die trinkig und lecker sind. Ohne Wenn und Aber. Nach der Tour und der Verkostung gibt es ein super feines selbst gemachtes Lagrein Risotto, welches mit den Weinen von Pitzner zu begeistern vermag.
Genug verkostet! Der freie Nachmittag wird zu einem Stadt- oder Shoppingbummel in Bozen genutzt. Natürlich gibt es auch hier das eine oder andere «Aperöli». Am Abend gehen wir in die Löwengrube in Bozen – die älteste Gaststube in Bozen. Hier wird seit 1543 gekocht und getrunken. Seit 3 Jahren gehört die Löwengrube zu die Top Locations in Bozen. Das Abendessen in 4 Gängen ist der Hammer. Begleitet von einem traditionellen Lagrein geht das Weinweekend langsam zu Ende. Ein toller Anlass – Rubin like!